Ab dem 1. August 2024 steigen die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie um 2,1 Prozent. Dies ist die zweite Stufe des im letzten Jahr ausgehandelten Tarifabschlusses, teilte der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) mit. Bereits zum 1. September 2023 waren die Entgelte um 5,1 Prozent gestiegen. Im Mai 2023 und Februar 2024 wurden Inflationsausgleichsprämien von jeweils 1.000 Euro an alle Beschäftigten ausbezahlt. Eine weitere Erhöhung um 1,4 Prozent erfolgt am 1. Dezember 2024.

„Für die Beschäftigten bedeuten die nächsten beiden Stufen der Entgelterhöhung tatsächlich ein gutes Plus im Portemonnaie, das sich vor dem Hintergrund der zurückgehenden Inflation positiv auswirken wird. Für viele Unternehmen gehen die Erhöhung der Löhne und Gehälter indes an die Belastungsgrenze, teilweise sogar darüber hinaus“, sagte HPV-Präsident Jürgen Peschel. „Gerade für diejenigen, die sehr personalintensiv produzieren, ist eine Entgelterhöhung zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu stemmen.

Dennoch bekennen wir uns als Arbeitgeber zum abgeschlossenen Tarifvertrag, mit dem wir auch der für viele Beschäftige schwierigen Situation der vergangenen Jahre Rechnung getragen haben. Es ist selbstverständlich, dass wir zu unserem Wort stehen; perspektivisch wird es allerdings vor allem darauf ankommen, dass sich die Unternehmen auch künftig entscheiden, in der Tarifbindung zu bleiben“, sagte der HPV-Präsident. Dies sei besonders vor dem Hintergrund der allgemeinen Konjunkturschwäche und den dadurch in einzelnen Teilbranchen mehr als angespannten Lage ein Bekenntnis, das von einem moderaten Tarifabschluss in der Zukunft ausgeht.

Während der Laufzeit des gültigen Tarifvertrages werden die tariflichen Entgelte um insgesamt 8,6 Prozent erhöht, außerdem gewährten die Arbeitgeber eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2.000 Euro. Der Tarifvertrag läuft noch bis zum 31. Januar 2025.

Wie es gelingen kann, die eigenen Mitarbeiter zu Unternehmensbotschaftern zu machen, zeigten am 14.6.2024 die Sieger des HPV-Video-Wettbewerbs „Top verpackt“: Auszubildende haben Filme gedreht, die Lust auf den Job machen. Ganz besonders überzeugte die Jury das Team von Kolb Wellpappe aus Memmingen, das die Wellpappenherstellung in Form einer Fußballreportage zeigte. Den zweiten Platz belegte ein Auszubildender der GPI Hannover – sein Video erklärt, wie Kaugummiverpackung hergestellt wird. Der dritte Platz ging an das Team vom Smurfit-Kappa-Werk Sarstedt. Alle Filme der Azubis können auf der Website Karriere Papier- Verpackung unter https://karriere-papier-verpackung.de/azubivideocontest2024/ aufgerufen werden.

Weniger Packmitteltechnologen – mehr Maschinenführer: So lässt sich ein langjähriger Trend bei den Nachwuchskräften zusammenfassen, der sich auch im neuen Ausbildungsjahr 2023 fortgesetzt hat. Der Arbeitgeberverband HPV hat die Zahlen der 14 Berufsschulen ausgewertet. Und kann aktuelle Erfolge vorweisen: Die Zahl der Packmitteltechnologen im ersten Ausbildungsjahr hat im Vergleich zu 2022 um 6 Prozent auf 262 zugelegt. Bei den Maschinen- und Anlagenführern im ersten Ausbildungsjahr gab es sogar einen Anstieg um 33 Prozent auf 295 Azubis.

Deutlich mehr Maschinen- und Anlagenführer
Über alle drei Ausbildungsjahre gesehen ist die Zahl der Packmitteltechnologen allerdings erneut etwas zurückgegangen (minus 4 Prozent) – und die der Maschinenführer nach einer Delle im Jahr 2022 wieder stark gestiegen (plus 27 Prozent). „Für uns ergibt sich daher ein gemischtes Bild“, sagt HPV-Hauptgeschäftsführer Stefan Rössing. „Unsere Hoffnung ist, dass sich einige Auszubildende zum Maschinenführer während der zwei Jahre noch für den Packmitteltechnologen entscheiden.“

Auf karriere-papier-verpackung.de informiert der Verband über die Ausbildungen in der Branche. Auch freie Lehrstellen vieler Betriebe lassen sich dort schnell finden.